Kurzstudie zum neuen EU-Energielabel
In den ersten beiden Märzwochen des kommenden Jahres wird das neue EU-Energielabel für Haushaltsgeräte offiziell eingeführt. In einer aktuellen Stellungnahme kritisiert Sebastian Albert-Seifried, Geschäftsführer Büro Ö-quadrat, einige Neuerungen. Wichtigster Kritikpunkt: Auf dem neuen Label fehle nach wie vor die Angabe der mit dem Energie- und Wasserverbrauch der Geräte verbundenen Betriebskosten - eine wichtige Kennzahl, an der sich der Kostenvorteil energiesparender und damit klimaschonender Haushaltsgeräte einfach und schnell ablesen ließe. Büro Ö-quadrat empfiehlt daher Verbrauchern sich vor dem Kauf über die Betriebskosten des jeweiligen Geräts zu informieren.
Mit dem neuen EU-Energielabel kommt es zu zahlreichen Änderungen: Eine davon betrifft das geänderte Mess- und Berechnungsverfahren zur Ermittlung der angezeigten Energieverbräuche. Dies kann und wird zu Verwirrung bei Verbrauchern führen. Wurden beispielsweise bei Waschmaschinen bislang 200 Waschgänge pro Jahr unterstellt, sind es jetzt nur noch 100 pro Jahr. Hinzu kommen geänderte Annahmen zum Programmmix und zur Beladungsintensität. In jedem Fall wird es beim neuen Label zu großen Unterschieden beim angezeigten Energie-verbrauch kommen, obwohl es sich um ein und dasselbe Gerät handelt.
Betriebskosten online verfügbar machen
Ohnehin wäre, um Verbraucher bei der Entscheidung für ein dauerhaft sparsames Haushaltsgerät wirklich zu unterstützen, die Angabe der Betriebskosten der Geräte wichtig. Diese zeigen die mit dem Betrieb verbundenen Energie- und Wasserkosten auf, die über die gesamte Lebenszeit der Geräte, in der Regel 15 Jahre, hinweg entstehen. Büro Ö-quadrat schlägt daher vor, diese wichtigen Angaben, die sogenannten Life-Cycle-Kosten, baldmöglichst online verfügbar zu machen. Hierzu ließe sich beispielsweise der QR-Code nutzen, der auf dem neuen Energielabel ohnehin angebracht sein wird und über den man auf eine Datenbank mit weiteren Geräteinformationen zugreifen kann. Händler wie Kunden könnten im Laden per Smartphone die Betriebskosten über die Lebensdauer ablesen. Online-Verkaufsplattformen könnten darüber hinaus auf diese Datenbank verweisen. „Ideal wäre es, man würde dort zusätzlich auch die Betriebskosten der marktbesten und der am wenigsten effizienten Geräte mit aufnehmen. „Verbraucher könnten dann intuitiv auf einen Blick sehen, wie verbrauchsarm das Haushaltsgerät ihrer Wahl im Vergleich tatsächlich ist“, betont Albert-Seifried.
In jedem Fall: Vor dem Kauf sich über Betriebskosten informieren
Angesichts der Kritik am neuen EU-Energielabel rät das Büro Ö-Quadrat, sich auch weiterhin vor dem Kauf eines Haushaltsgeräts eingehend über die neben dem Kaufpreis entstehenden Betriebskosten zu informieren. Auf der kostenlosen Info-Plattform www.spargeraete.de sind zum Beispiel mehr als 10.000 Haushaltsgeräte hinterlegt. Dort werden die Energie- und Wasserkosten, aber auch die Lebenszykluskosten (Kaufpreis plus Betriebskosten über die Lebensdauer hinweg) für jedes Gerät angezeigt. Vermeintliche „Schnäppchenangebote“ lassen sich auf ihre „wahren“ Kosten prüfen. Eine Liste der effizientesten und sparsamsten Geräte in diesem Jahr gibt es zudem auch als Broschüre (PDF oder Faltblatt).
Dr. Sebastian Albert-Seifried
Büro Ö-quadrat
Turnseestr. 44
79102 Freiburg
Tel. 0761-70773279
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